Schöpfungsfahrt-Teilnehmer beschäftigten sich mit Zukunftsfragen

Ein Bericht von Victoria A. und Frederik S.

Auch dieses Jahr ging die Schöpfungsfahrt in die nunmehr vierte Runde. Ausnahmsweise wurde die Fahrt wegen der weiten Anreise für die älteren Jahrgänge angeboten (Ankündigung Fahrt 2023: siehe unten).

Diesmal wurde das Prinzip der Schöpfung jedoch umgedreht: Wann geht die Welt unter? Wie sieht die Zukunft der Arbeit aus?

Vortreffen: Wann geht die Welt unter?

Das waren einige der Fragen, die wir auf der Fahrt klären wollten. Los ging es allerdings schon indirekt am Tag vor den Sommerferien, an dem wir uns getroffen haben, um die weitere Vorgehensweise zu besprechen (diesmal ging es nämlich nicht wie gewohnt in die umgebende Schwalm-Niers-Region, sondern nach Düsseldorf) und um unsere Weltuntergangstheorien zu besprechen, die wir im Vorfeld aufgestellt haben. Dabei kamen ganz unterschiedliche Meinungen und Weltuntergangsszenarien (Klimawandel, Umweltzerstörung, Krieg um Öl, Mangel durch Ausbeutung von Rohstoffen, Auseinanderdriften des Universums, Künstliche Intelligenz…) zusammen, die uns zur Diskussion angeregt haben.

1. Tag: Mit dem Rad Richtung Monheim und Düsseldorf: Probleme im Naturschutzgebiet

Am 17. August ging es mit dem Fahrrad nach einem kurzen Morgenimpuls um 8 Uhr los in Richtung Düsseldorf mit kleinen Zwischenstopps und Impulsen in Neuss (Wie viel Wert ist ein Baum?), auf einem Kaarster Spielplatz und bei McDonalds in Düsseldorf. Nachmittags kamen wir dann beim Haus Bürgel (Monheim) an, welches unter anderem eine biologische Station besitzt.

Teil von Haus Bürgel

In diesem Naturschutzgebiet hat uns ein Biologe herumgeführt und uns von Neophyten (Pflanzen, die nach der Entdeckung Amerikas in Gebiete eingeführt wurden, in denen sie nicht heimisch sind) und ihren zumeist negativen Einflüssen auf heimische Pflanzen berichtet. Deshalb wird versucht, sie aus dem Naturschutzgebiet zu entfernen. Dabei haben wir auch erfahren, dass einige von ihnen essbar sind und viele von uns haben die Pflanzen, Samen und Knollen mit Freude probiert.

Außerdem berichtete er uns, dass die auf den Äckern angelegten Blühstreifen zwar für die Insekten gedacht sind, die Landwirte diese aber wegen der Vorgaben der EU bald unterpflügen müssen. Das ist schlecht, weil in den hohlen Stängeln viele Insekten überwintern, die dadurch sterben. Auf diese Weise kann kaum die Insektenpopulation vergrößert werden. Auch hier und abschließend auf einer Apfelbaum-Wiese probierten wir verschiedene Pflanzen.

Blick auf Oberkasseler Brücke (JH am Ende), Johannes-Rau-Platz und Rheinuferpromenade

Anschließend, auf der Weiterfahrt zur Jugendherberge Düsseldorf, kam es zum ersten, aber auch einzigen, Fahrradplatten, wobei diese Hürde mit guter Teamarbeit bravourös und schnell gelöst wurde.

Abends haben wir dann nach 80 Kilometern Fahrradfahren (!) in der Jugendherberge gegessen und als es dunkel war noch einen Impuls von Herrn Londo gehört.

2. Tag: Rohstoffverbrauch, Zukunft der Arbeit, Zukunft der Stadt

Nach einem gemeinsamen Frühstück machten wir uns am Donnerstagmorgen auf den Weg zum Mercedes Benz Sprinter Werk. Das Werk verarbeitet pro Jahr Stahl im Umfang von 16 Eiffeltürmen. Wie groß aber der Rohstoffverbrauch ist und welchen Anteil Recycling-Material am Sprinter hat, konnte man uns nicht sagen.

Im Werk zeigten uns Auszubildende des Betriebs die verschiedenen Produktionsschritte eines Sprinters und erklärten uns, dass die technische Entwicklung in den letzten Jahrzehnten immer weiter fortgeschritten ist. In einem Teil des Werks wird der Sprinter praktisch ohne Menschen zusammengebaut. Wir sahen den Robotern bei der „Arbeit“ zu.

Anschließend haben wir uns mit der Zukunft von Arbeit auseinandergesetzt – dafür haben wir uns auf einer Webseite des Instituts für Arbeitsmarkt und Berufsforschung angeschaut, inwieweit Technologien und künstliche Intelligenz Berufe verändern können.

Das begrünte Haus in der Düsseldorfer Innenstadt (Kö-Bogen 2).

Wir fuhren vom Werk aus zum KÖ-Bogen 2, einem Areal am Schauspielhaus, das durch „grünes“ Haus auffällt. Hier und am Abend, als es um den Neubau einer Rhein-Brücke ging, beschäftigten wir uns mit der Zukunft von Städten und der Architektur.

Daraufhin fuhren wir für das Mittagessen zurück zur Jugendherberge und durften danach eigenständig Düsseldorf erkunden. Herr Londo gab uns dafür den Impuls, die Stadt bewusst wahrzunehmen und einige von uns machten sich auf die Suche nach einem Fotomotiv zum Thema „Kommt und seht!“ (Joh 1,39).

Vorbereitungen in der Krypta

Nach dem Abendessen feierten wir in der Krypta der St. Antonius Kirche in Düsseldorf einen Wortgottesdienst, der von einigen Schülern durch Erzählungen, einem Gedicht, Gesang und Instrumenten mitgestaltet wurde.

St. Antonius

Vollendete Schöpfung
Wenn in aller Spät
Die Fanfaren zum Sieg erklingen
Wenn die blutrote Sonne
Sich dem Bett des Schams
Entgegensehnt
Die Maschinerie
Sich dem Qualme gibt
Und der Vater die Augen schließt
Da
dreht er sich im Grabe um
Und feiert die Nächstenliebe
Der Menschen

(Gedicht von Frederik während des Gottesdienstes)

Im Anschluss machten wir uns auf den Weg in die nächtliche Innenstadt für eine Skyline-Tour. Dabei lernten wir, wie man nachts die Uhr am Düsseldorfer Fernsehturm lesen kann und ließen den Abend am Rheinstrand nahe des Medienhafens ausklingen.

Skyline von Düsseldorf
Der Fernsehturm und rechts ein Teil des Landtags.

3. Tag: Probleme mit dem Bodenschutz: Verdichtung und Stickstoffbelastung

Am letzten Tag unserer Expedition ging es zunächst nach Kaiserswerth. Dort hielten wir an einer Eisdiele und fuhren anschließend mit der Fähre zum anderen Rheinufer. Wir hatten das Glück, dass der Wasserstand für diese Überfahrt hoch genug war, was am Tag zuvor rheinabwärts nicht der Fall war.

Die Fähre in Kaiserswerth.

Am Rheinufer führten wir dann themenbezogene Experimente durch: Es ging um den Bodenschutz. Eine Gruppe untersuchte dabei den Wuchs von Pflanzen in verdichtetem Boden im Gegensatz zu ungestörtem Boden (Wurzelwachstum) und die andere Gruppe bestimmte den Ammonium- und Nitrationengehalt im Boden und Wasser des Rheins.

Abschließend ging es zurück nach Mönchengladbach mit einem kurzen Zwischenstopp auf dem bereits bekannten Spielplatz in Kaarst.

(unten gibt es weitere Fotos)

Fahrt 2023: Neuer Name, neues Ziel, neuer Schwerpunkt

Im kommenden Jahr wird die Fahrt erneut angeboten:

  • Zielgruppe: jetzige 7. und 8. Klasse (zum Zeitpunkt der Fahrt direkt nach den Sommerferien Acht- und Neuntklässler.).
  • Ziel ist Wegberg
  • Termin und Kosten: 16.08. bis 18.08.2023, etwa 100 Euro (derzeitige Planung, Kosten noch völlig unverbindlich!)
  • Anmeldung startet ab Ende Februar / Anfang März 2023 über die Homepage
  • Schüler berichteten, dass der Name der Fahrt keinen Rückschluss darauf gibt, was einen Teilnehmer auf der Fahrt erwartet. Deshalb soll es einen neuen Namen geben. Stimmen Sie über die Namensvorschläge ab (UPDATE: Abstimmung geschlossen. Der Favorit war der erste Vorschlag):
    • Fahrt in die Zukunft(!) (soll den Schwerpunkt „Zukunftsfragen“ betonen)
    • Fahrrad for future (soll die „Zukunftsfragen“ und die Fortbewegungsweise betonen)

Bilder

Ansprechpartner

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